Capoeira kommt aus Brasilien und erhielt über Jahrhunderte kulturelle Anteile aus (fast) allen Regionen der Welt, weshalb sie zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde.
Auch in unserer Region leben mittlerweile Menschen aus (fast) allen Regionen der Welt und bringen unterschiedliche kulturelle Einflüsse mit.
Die Capoeira hat einmal enorme pädagogische Bedeutung, da sie Tanz mit Musik, Kampfkunst, Körpertraining, Akrobatik, Sprache & Kultur Brasiliens spielerisch verbindet.
Darüber hinaus kultiviert die Capoeira die für Brasilien so typische Lebensfreude, "Algeria!".
Die Schüler können somit ihre individuellen Fähigkeiten verbessern im Bereich der Körperbeherrschung und der Musikalität, die das Selbstbewusstsein steigert.
Da es bei Capoeira aber v.a auf die Gemeinschaft ankommt, wird auch das Sozialverhalten gestärkt.
Es spielen dabei weder Herkunft noch Geschlecht, noch Alter eine Rolle. Alle bringen ihre Fähigkeiten für das gemeinsame Endprodukt, die "Roda" (den Kreis, in welchem Capoeira ausgeübt wird) zum Einsatz.
Die Kindern lernen von Anfang an, über die Geschichte der Capoeira, erlernen die Musik (Percussion & Gesang), trainieren den Körper und erlernen die Techniken und Bewegungen und schließen mit dem Kreis ("Roda") ab, in welchem all das vorher gelernte nun spielerisch kombiniert wird.
Außerdem lernen sie konsequent harmonisch und respektvoll miteinander zu arbeiten.
Viele Übungen finden als Partnerübungen (mit Wechseln) statt. Ältere unterstützen (meist ganz von selbst) jüngere bei Übungen.
Die Kinder, die musikalischer sind unterstützen das Training durch die live gespielte Musik, diejenigen, welche sportlicher sind, inspirieren wiederum die Musiker: ein ständiges Geben & Nehmen.
Capoeira eignet sich sehr gut, um auch Kinder & Jugendliche mit Migrationshintergrund zu integrieren.
Die meisten lieben die Capoeira, weil sie aus ihren Kulturen Tanz, Musik (Trommeln) und Akrobatik kennen und enorm wertschätzen.
Des weiteren bedarf es nicht viel an Sprache, um Capoeira miteinander ausüben zu können - Körpersprache ist dabei wesentlicher.
Darüber hinaus ist Capoeira die Mutter des Breakdance und der HipHop Kultur, Elemente, mit denen man Jugendliche immer wieder gut begeistern kann.
Deshalb ist es auch wichtig, als Leiter anpassungsfähig und flexibel zu bleiben.
Wenn die Schüler mehr Freude an Hip Hop als an traditioneller Musik haben, wird eben damit gearbeitet, wenn Akrobatik und Spiel besser ankommen, wird der Schwerpunkt darauf gelegt.
Wichtig ist, dass das Lernen Spaß macht und die AG im Fluss bleibt.
Im Laufe der Jahre hat sich als exzellente Therapie für Kinder & Jugendliche, die in der Schule als "Problemfälle" gelten, herausgestellt.
Besonders jene, welche als "hyperaktiv" gelten, können sich bei Capoeira richtig austoben und sind dadurch ausgelastet genug, um auch mal wieder zu sitzen.
Durch die Disziplin des Trainings, durch Freude am Lernen und durch respektvolles und harmonisches Miteinander lernen viele Kinder & Jugendliche völlig neue Aspekte kennen, die sie anschließend auch in ihren Alltag übernehmen, wie mir Eltern und Lehrer berichtet haben.