Die eigene Identität und die Suche danach ist eine zentrale Herausforderung der Jugend. Die existentielle Frage nach dem "Wer bin ich?" ist treibender Motor dieser Phase und spiegelt sich unter anderem in der öffentlichen Inszenierung auf Facebook oder Instagram wieder. Diese Öffentlichkeit führt auch dazu, dass diese aktive Selbstsuche sich zunehmend zu einem, durch Fremdwahrnehmung gesteuerten, Selbstbild verlagert.

Gemeinsam sollen die SchülerInnen bei ihrer Suche unterstützt werden und im Rahmen eines offenen Ateliers künstlerische Wege, des Selbstausdrucks und der Selbstdarstellung kennen- und anwenden lernen.

Ausgehend von den künstlerischen Ansätzen bedeutender Künstler von da Vinci, in der Renaissance, bis hin zum Beispiel Cindy Sherman, eine Künstlerin der Gegenwart, erfahren die SchülerInnen, dass es sehr unterschiedliche Methoden und Zugänge in der Kunst gibt, das eigene Ich künstlerisch zu erfassen, sei es als klassisches Porträt (malerisch oder plastisch), über expressionistische oder abstrakte Darstellungen bis hin zu komplexen Installationen oder Performances finden sich in den vergangenen Jahrhunderten nahezu alles.

Die SchülerInnen setzten sich daher zunächst mit ihrer eigenen Biographie auseinander, indem sie zum Beispiel den Fokus auf Herkunft, Zukunftswünsche oder die Gegenwart legen. Denn beim Selbstporträtieren geht es nicht ausschließlich um die Darstellung physiognomischer Genauigkeit, sondern vornehmlich umd die Aufgabe, geeignete Mittel zu finden, die inneren Qualitäten der eigenen Person zum Ausdruck bringen.
Die SchülerInnen sollen diesen Prozess in weiten Teilen eigenständig durchlaufen und in einer offenen Atelierumgebung Materialien ausprobieren und frei kombinieren können.

Die Praxisphasen, in denen die Selbstbildnisse entstehen und die den größten Raum des Projekts einnehmen sollen, werden in regelmäßigen Abständen durch Reflexionsrunden begleitet, in denen sich die SchülerInnen gegenseitig Rückmeldungen geben können und Fragen im Penum geklärt werden können. Durch Präsentationen und unterschiedliche Feedbacktechniken können die eigenen Gestaltungsideen mit der Wirkung des Werks in Beziehung gesetzt und damit der zielgerichtete Einsatz der gestalterischen Mittel überprüft werden. Dieser Prozess wird durch ein Projekttagebuch begleitet.