Die unsichtbare Kraft – Die Geister die ich rief

Ziel ist die Arbeit in Gruppen von 4-5 SchülerInnen und die Fertigstellung eines Videos (ca. 3-5 Minuten) durch den Einsatz analoger Trickfilmtechniken als künstlerisch-mediales Ausdrucksmittel.
Die SchülerInnen sollen sich in den Gruppen für jeweils eine Charakteristik oder Ausdrucksqualität der "unsichtbaren Kraft" entscheiden und sie inszenieren. Entsprechend Goethes "Zauberlehrling" entwickeln sie eine sich steigernde Dramaturgie für Schulräume, Objekte und unsichtbare Protagonisten. Was sich subtil bemerkbar machte wandelt von Geisterhand durch die Schule, gewinnt die Oberhand- und endet im Tanz der Objekte, als Gruselkabinett, im Chaos der beseelten Räume, dem alles verwehenden Sturm oder der lustigen unsichtbaren Schabernack-Attacke - Beispielsweise als "Larry" dem traurig-einsamen Putzschwamm auf der Suche nach Liebe, dem "Stuhlfänger von Weyertal" oder einem rhythmischen Turnschuhballett.

Das Projekt möchte SchülerInnen durch den Einsatz analoger Trickfilmtechniken dazu veranlassen, als Gegenpol zur Bilderwelt virtueller Touchscreens einen gestalterischen Bezug zur anfassbaren, konkreten Welt zu erleben und sich mit Grundmustern elementarer Ausdrucksformen zu beschäftigen. Trickfilm vermittelt wie keine andere Sparte das Funktionsprinzip von Film und ermöglicht einen direkten gestalterischen Zugang. Das schärft nicht nur die medienkritische Kompetenz der SchülerInnen sondern fördert auch durch das dinghaft bestimmte Erstellen von Bildern ein geschulteres Sehen von Bewegtbildern aller Art. Die "Magical Mystery App" ist ein Zauber-'Tool", das nur auf der anfassbaren Welt anwendbar ist und sie dennoch wundersam verzaubern lässt.

PROJEKTABLAUF:
1) Einführung Animation: prägnante Beispiele und Ausschnitte aus der Geschichte des künstlerisch anspruchsvollen Musikvideos, des Experimentalfilms und der Werbung mit Schwerpunkt Objektanimation/Pixilation und thematischem Bezug werden vorgestellt und mit einer Beobachtungsaufgabe sowie einem konkreten Arbeitsauftrag verbunden. Jedes Beispiel konzentriert sich auf einen anderen gestalterischen Aspekt. Nun wird ein technisches Setting aufgebaut und die jeweilige Animationstechnik mit einer vorgegebenen Aufgabe ausprobiert. Kleine Se(h)quenzen und Effekte werden technisch erkundet.
2) Entwurfsphase: Es werden Gruppen von 4-5 Schülern gebildet, die sich auf eine Wirkung bzw. Ausdrucksform der "unsichtbaren Kraft" einigen (z.B. unheimlich, geheimnisvoll, komisch, spielerisch, maschinell, tänzerisch, chaotisch..) und dafür ein Storyboard entwickelt. Die unsichtbare Kraft wird in ihrer Charakteristik beschrieben.
3) Drehphase: die Teams verteilen ihre Aufgaben und Funktionen: Regie/Animation, Kamera, Darsteller - die Gruppen animieren und drehen ihr Material nach Storyboard - haben aber auch Freiraum für zusätzliche Experimente oder dramaturgische wie auch inhaltliche Korrekturen.
4) Schnittphase - die Kursleiterin stellt das entstandene Material entsprechend der Storyboards zusammen - in der letzten Unterrichtsphase werden die Möglichkeiten des Schnitts gemeinsam ausgelotet und zu einem Endergebnis zusammengestellt.