Masken von magischen, mystischen, mythologischen Figuren haben seit je her in allen Kulturen einen besonderen Stellenwert. Werden sie bespielt oder betanzt, üben diese "Wesen" eine ganz besondere Faszination aus und stellen eine Verbindung zwischen der naturmagischen und realen Welt her, die Botschafter zwischen Himmel und Erde sind und an einem besonderen Platz, zu einer besonderen Jahreszeit im Ritual auftauchen (Karneval / Walpurga / Halloween etc. in unserem Kulturkreis). Sich eine Maske vorzuhalten, bedeutet, in eine andere Rolle schlüpfen zu können - in beliebig viele Rolle schlüpfen zu können.
Vielleicht können sich über das Spiel mit den Masken ganz persönliche Geschichten, Gedanken und Gefühle entwickeln. Der Raum dafür ist offen.
Gerade die "Stille" ist es, die schwerhörige oder gehörlose Menschen scheinbar auszeichnet. Wie gehen sie mit Masken um? Was ist an ihrer jeweiligen Rolle / Figur interessant? Was macht sie für den Spieler so wichtig?
Belebte, bespielte Masken verzaubern die Zuschauer immer wieder mit der Poesie ihrer kleinen Geschichten ohne Sprache, denn sie sind anders, langsamer getaktet als unser gewöhnlicher Alltag. Man muss schauen, sich einlassen, in die Stille lauschen.
Die Idee ist es, ein künstlerisches, spartenübergreifendes Projekt mit ca. 8- 10 SchülerInnen in der Oberstufe zu machen, die Spaß am darstellenden Spiel und künstlerischem Werken haben; die spielen und auftreten wollen - mit ihrer Maske und ihrer Geschichte.

Im 1. Halbjahr wird die Maske gebaut: Sie wird vom Gesicht eines jeden einzelnen abgenommen, umgegossen, in Ton aufgebaut; kaschiert und bemalt.
Im nächsten Halbjahr wird das Spiel mit der Maske erlernt. Es gibt nur einen eingeschränkten Blickwinkel- und akustische Signale sind nicht möglich. Wie also ist Orientierung möglich?

Weitere Fragen zum Maskenspiel müssen geklärt werden: Welcher Typus steckt in meiner Maske? Welche Geschichte bringt er mit? Wie lässt er sich spielen? In welchem Verhältnis steht er zu den anderen Figuren? Statusfragen, Rollenfragen, Beziehungsfragen etc.

Bewegungsfindung:
Koordination von Einzelbewegungen, Stop and go- Tempowechsel, Aktion- Reaktion müssen erlernt werden und haben beim Maskenspiel nochmals einen ganz anderen Stellenwert als beim Spiel ohne Maske.

Am Ende des Projekts gibt es eine Aufführung. Sie kann aus diversen kleinen Spielsequenzen bestehen- oder auch ein großer Walk-Act draußen sein, z.B. bei einem Schulfest, Theaterfest, Halloween / Walpurga; Kulturnacht etc.